Plug Power siedelt Europazentrale im Ruhrgebiet an

Artikel electrive.net, 15.09.2021, Autor: Cora Werwitzke

Der US-amerikanische Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power hat das Ruhrgebiet als Standort für seine Europazentrale ausgewählt. Bis Mitte 2022 sollen dort 60 Arbeitsplätze in Ingenieurlaboren, im technischen Kundensupport, in der Logistik und im Training geschaffen werden.

Wo genau Plug Power im Ruhrgebiet ansässig wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Besonders viel Zeit kann sich das Unternehmen dabei nicht lassen. Denn bereits Anfang 2022 wollen die Amerikaner die Tätigkeit an ihrer neuen Europazentrale aufnehmen. Das machten Plug-Power-CEO Andy Marsh und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart nun bei einer gemeinsamen Bekanntgabe in Washington publik.

Die erste Anlage vor Ort wird ein rund 6.500 Quadratmeter großes Innovationszentrum mit technischen Labors und technischem Support umfassen. Außerdem ein Zentrum für Überwachung, Diagnose und technischen Support, einen Generator für grünen Wasserstoff mit eigener Elektrolyseur-Infrastruktur, ein Zentrum für Versand, Innovation und Logistik sowie Schulungsräume.

Minister Pinkwart begrüßt die angekündigte Ansiedlung mit den Worten, dass Wasserstoff  der Schlüssel für den klimafreundlichen Umbau der Industrie und des Transportsektors in Nordrhein-Westfalen sei. „Deshalb haben wir uns in der Wasserstoff-Roadmap im vergangenen Jahr ehrgeizige Ausbauziele u.a. beim Einsatz von modernsten Brennstoffzellen-Fahrzeugen gesetzt. Um diese zu erreichen, brauchen wir starke und innovative Partner wie Plug Power.“

Unternehmens-CEO Marsh kommentiert die bevorstehende Investition in NRW wie folgt: „Die Expansion nach Europa ist eine Folge des wachsenden Kundenstamms von Plug Power im Ausland und der zunehmenden Nachfrage nach grüner Wasserstoffenergie. Grüner Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Überwindung unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, und Plug Power ist gut aufgestellt, um die Anforderungen von Kunden zu erfüllen, die bereit sind, diese Veränderung zu vollziehen.“

Wir erinnern uns: Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat New York ein Joint Venture namens Hyvia mit Renault gegründet. Bis Ende 2021 will Hyvia („Hy“ für Wasserstoff, „Via“ für Straße) bereits drei Light Commercial Vehicles (LCV) anbieten.

Durch die nun mit dem Aufbau der Zentrale in NRW manifestierte Expansion nach Europa will Plug Power künftig weitere „relevante Partnerschaften mit führenden Unternehmen im Bereich der Wasserstoffanwendung aufbauen“. Punktuell hat Plug Power nach eigenen Angaben bereits „Fortschritte im Bereich der Wasserstoffmobilität“ mit europäischen Industrieunternehmen, Logistikkunden und Fahrzeugherstellern erzielt. In Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Portugal seien mehrere Elektrolyseure mit PEM-Technologie installiert.

Plug Power bezeichnet sich selbst als Anbieter von schlüsselfertigen Lösungen für Wasserstoffbrennstoffzellen. Bis 2025 strebt das Unternehmen die Produktion von mehr als 500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag an. Ein Ziel, das im Januar diesen Jahres einen großen Investor angelockt hat: Anfang Januar teilte Plug Power mit, dass die SK Group mit 1,5 Milliarden US-Dollar einsteige und zudem bis 2022 die Gründung eines Joint Ventures in Südkorea geplant sei, um gemeinsam Brennstoffzellensysteme, Wasserstofftankstellen und Elektrolyseure für den schnell wachsenden asiatischen Markt bereitzustellen.
wirtschaft.nrw, globenewswire.com

 

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