«We were motivated by potential cost savings, ease of use, lack of battery charge room and also the enthusiasm to open a new site with innovative technology.«

Philippe Giroux, CEO Prelodis, Prelocentre Group

Frischelogistiker nutzt Brennstoffzellen-Fahrzeuge von Jungheinrich

Auftraggeber
Prelodis (Préparation Logistique Distribution), Frankreich

Anwendungsbereich
Logistikdienstleister

Projektpartner
Jungheinrich AG
Plugpower Inc.
Air Liquide Group

Förderungen

Projektlaufzeit

Projektbeschreibung
Der französische Logistikdienstleister Prelodis hat sich für eine mit Brennstoffzellen angetriebene Flurförderzeugflotte von Jungheinrich entschieden. Durch diese Lösung, die aus dem Sonderbauwerk Lüneburg stammt, unterstreicht der Hersteller seine breite Kompetenz in der Energieversorgung von Flurförderzeugen.

Prelodis, der Name steht für Préparation Logistique Distribution, schlägt jährlich etwa 270.000 Tonnen Obst und Gemüse um. Für die Entwicklung der Einzelhandelskette Grand Frais in der Region Paris und darüber hinaus im Norden und Westen Frankreichs hat Prelodis, exklusiver Logistikdienstleister für Obst und Gemüse von Grand Frais, neun Millionen Euro in ein 1.858 Quadratmeter großes Distributionszentrum investiert. Betreiber ist Prelocentre, eine Tochtergesellschaft des Logistikdienstleisters. Durch das im Oktober 2015 in Saint-Cyr-en-Val (Loiret) südlich von Orléans errichtete Logistikcenter hat die Einzelhandelskette auch ihr positives Image untermauert. Denn als Highlight der Intralogistiklösung gilt die Flurförderzeugflotte, die das Jungheinrich Sonderbauwerk Lüneburg für den Betrieb mit Brennstoffzellen modifiziert hat. Prelocentre nutzt die Fahrzeuge zum Be- und Entladen von Lkw sowie zum Kommissionieren.

Produktivität steigern, Co-Ausstoß reduzieren

Philippe Giroux, Präsident des 2001 gegründeten Unternehmens Prelodis, verfolgt mit der Investition in die Flotte das Ziel, die Produktivität der intralogistischen Abläufe zu erhöhen. Gleichzeitig möchte er die Umwelt schonen, indem er die Flurförderzeuge mit grün zertifiziertem, aus erneuerbaren Energien stammendem Wasserstoff betreibt und somit den CO2-Ausstoß reduziert.

»Unsere Hauptforderung hat darin bestanden, die Fahrzeuge binnen drei Minuten auftanken zu können und dadurch, verglichen mit einem Batteriewechsel, 75 Prozent Zeit einzusparen«, erklärt Giroux. »Weil diese Voraussetzung erfüllt ist, fahren wir, nahezu ohne Unterbrechungen, im Drei-Schicht-Betrieb.« Durch die Entscheidung, mit Brennstoffzellen zu arbeiten, erübrigen sich die Batteriewechsel und der Batterieladeraum, den der Betreiber andernfalls hätte einrichten müssen. Allesamt Vorteile, aus denen mehr Komfort und Sicherheit resultieren sowie ein geringerer Flächenverbrauch, da das Unternehmen im Gebäude keine Ladestationen benötigt. Ferner werden die Risiken vermieden, die mit Batteriewechseln verbunden sind. »Die Brennstoffzellen-Technologie ist für uns eine wirtschaftliche Lösung, weil sie es ermöglicht, unsere Flurförderzeugflotte zu wettbewerbsfähigen Kosten zu nutzen«, sagt Giroux.

Im Team zur optimalen Lösung

Wie Giroux betont, hat Prelodis wegen der Brennstoffzellen-Technologie bei zwei Herstellern angefragt und sich nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema für Jungheinrich entschieden. Bei den verwendeten Brennstoffzellen handelt es sich um GenDrive-Einheiten von Plug Power. Der Spezialist und europäische Marktführer für Brennstoffzellen-Technologie ist der Kooperationspartner von Jungheinrich für das Gesamtsystem, einschließlich Fahrzeuge, Brennstoffzellen und der Wasserstoff-Ladestation, deren Terminal an einen Wasserstoffspeicher außerhalb des Gebäudes angeschlossen ist.

Dem Projekt ist eine gut 18 Monate lange Studie vorausgegangen, für die Jungheinrich in Frankreich ein Projektteam gegründet hat. In enger Zusammenarbeit mit Prelodis und Plug Power hat das Team durch seine starke Präsenz vor Ort das Projekt in jeder Phase bis zur Fertigstellung begleitet und dafür 25 Flurförderzeuge zur Verfügung gestellt. Erste Tests sind mit einem Elektrostapler EFG 216 und einem Horizontal-Kommissionierer ECE 220 gelaufen. Um die Brennstoffzellen stoßfest und kippsicher einbauen zu können, hat Jungheinrich den Batterieraum der Flurförderzeuge an die Abmessungen des Energiewandlers angepasst.

Damit ist Saint-Cyr-en-Val der erste Logistikstandort von Prelodis in Europa, der mit Brennstoffzellen-Technologie arbeitet. Basis für die schnelle Realisierung ist die Partnerschaft zwischen Jungheinrich und Plug Power sowie die Erfahrung bei der Implementierung von Brennstoffzellen-Technologie bei Flurförderzeugen.

Fahrzeuge kundenspezifisch modifiziert

Durch die Modifizierung der Fahrzeugflotte hat Jungheinrich als Lösungsanbieter der Intralogistik seine Kompetenz in der Energieversorgung von Flurförderzeugen bewiesen. Egal, ob es um Blei-Säure-Batterien, Lithium-Ionen-Batterien oder Brennstoffzellen geht. Das Sonderbauwerk Lüneburg ist sogar bei sehr speziellen Einsatzbedingungen in der Lage, alle Neufahrzeuge, die an sich für den Betrieb mit 24- bis 80-Volt-Blei-Säure-Batterien ausgelegt sind, auf Brennstoffzellen umzurüsten. Die gewünschten Umbauten an den Geräten führt das Customizing des Werkes Lüneburg durch. Im Rahmen dieser Aufgabe erstellt Jungheinrich eine Gesamtzertifizierung gemäß den europäischen Richtlinien für das Fahrzeug und der darin verbauten Brennstoffzelle inklusive aller erforderlichen Tests und Nachweise.

Für Jungheinrich habe laut Giroux auch gesprochen, dass durch die Kooperation mit Plug Power ein abgestimmtes Servicekonzept zur Verfügung stehe und somit reibungslose Einsätze gewährleistet seien. Dazu trage das Unternehmen mit qualifizierten Serienfahrzeugen bei, deren Leistungsfähigkeit und Sicherheit es anhand von Testnachweisen belege. Zudem habe Jungheinrich die Ableitung der beim Betrieb von Brennstoffzellen auftretenden Wärme gelöst, die durch Schlitze im Batterieraum der Geräte erfolge.

An Flurförderzeugen setzt Prelodis, der mit circa 300 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro erwirtschaftet, vor allem Elektro-Niederhubwagen ESE ein. Daneben findet man in Saint-Cyr-en-Val, wo künftig 80 Mitarbeiter tätig sein werden, unter anderem Elektro-Gegengewichtsstapler EFG 216 und Horizontal-Kommissionierer ECE 220 – allesamt Fahrzeugtypen, die sich schon in der Testphase bewährt haben.

Wirtschaftlichkeit setzt große Flotte voraus

Hinsichtlich der Laufzeit der Brennstoffzellen geht Prelodis von zehn Jahren aus. Dazu Giroux: »Im Hinblick auf die Amortisationszeit rechnen wir beim Einsatz eines mit Brennstoffzelle betriebenen Flurförderzeugs mit sechs bis sieben Jahren. Bei mehreren Geräten gehen wir von einer kürzeren Zeitspanne aus. In dem Fall würden sich die Investitionen in die aufwendige Wasserstoff-Infrastruktur und die Kosten für deren regelmäßige Wartungen auf die Fahrzeuge verteilen und somit schneller amortisieren.« Entscheidend für eine rasche Amortisation sei auch, dass Prelocentre es schaffe, vom jetzigen Zwei- auf einen Drei-Schicht-Betrieb umzustellen. Dadurch ließe sich die geforderte Wirtschaftlichkeit erzielen, zumal viele Batteriewechsel und der hiermit verbundene Zeitaufwand entfielen. Gleichermaßen wichtig sei, dass die Zahl der Flurförderzeuge die ökonomische Größe von über 50 erreiche und man die gesamte Flotte intensiv nutze. Zum schnellen Return on Investment trage bei Prelodis aber auch die regionale Förderung der Brennstoffzellen-Fahrzeuge bei.

»Die für den Standort Saint-Cyr-en-Val gewählte benutzerfreundliche Lösung mit Flurförderzeugen von Jungheinrich bietet sich als Vorlage für die Ausstattung anderer Standorte an«, zieht Giroux ein Zwischenfazit. Damit bildet sie eine Basis für das Ziel von Grand Frais, in den nächsten fünf Jahren, vor allem in der östlichen Hälfte Frankreichs, fünfzig weitere Absatzmärkte zu eröffnen. Setzt das Unternehmen dieses Vorhaben um, dürften auch der Bedarf an Logistikdienstleistungen und die Herausforderungen für Prelodis steigen.

> Link Website PlugPower
> Link Artikel Machine Market

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